Im Jahr 1973, einer Zeit, in der die Science-Fiction ihre experimentellsten Flügel ausbreitete, schuf Regisseur John Boorman das unvergessliche “Zardoz”. Dieser Film ist ein visueller und inhaltlicher Trip, der den Zuschauer auf eine Reise durch die Abgründe der menschlichen Existenz und die Grenzen des realen Erlebens nimmt.
“Zardoz”, ein Name, der selbst schon rätselhaft klingt, steht für einen riesigen schwebenden Kopf, der über den Post-Apokalyptischen Erdteil “Zed” herrscht. Dieser Kopf verkörpert eine Art gottähnliche Figur, die den Bewohnern Zed’s, den brutalen und primitiven “Exterminators”, ein Leben voller Arbeit und Unterdrückung vorgibt.
Die Handlung entfaltet sich um Zed, eine futuristische Enklave, in der Menschen nach einem nuklearen Krieg in einem Zustand barbarischer Ignoranz leben. Die Exterminators, unter dem Kommando von Zardoz, befolgen die Gebote ihres gottähnlichen Herrschers und opfern ihre Mitmenschen, während sie selbst im Kreislauf des Todes gefangen sind.
Doch eines Tages bricht ein Mann namens Zed (gespielt von Sean Connery) aus der Zwangsjacke seiner Existenz aus. Er entdeckt das “wahre” Leben, das in einem verborgenen Tal jenseits von Zeds Grenzen liegt. Dieses Tal beheimatet eine zivilisierte Gesellschaft, die den Wert des Wissens und der Spiritualität schätzt.
Connery liefert in seiner Rolle als Zed eine ikonische Performance. Mit seinem roten, knappen Kostüm und der langhaarigen Frisur verkörpert er einen seltsamen Mix aus brutalem Krieger und spiritualSuchender Seele. Die Kontraste in Connery’s Darstellung, zwischen primitiver Gewalt und intellektueller Neugier, verleihen dem Film eine unnachahmliche Tiefe.
Neben Connery glänzen auch Charlotte Rampling als die spirituelle Lehrerin Consuella und Sara Kestelman als der mysteriöse Charakter May. Der Zusammenstoss zwischen diesen drei Figuren bildet den Kern der Handlung, während “Zardoz” mit philosophischen Fragen zum menschlichen Dasein ringt.
Visuelle Extravaganz und philosophische Tiefen
John Boorman’s Regie ist geprägt von einer einzigartigen visuellen Ästhetik. Die Szenerien in Zed sind düster und futuristisch, während das Tal der Erleuchtung einen surrealen Charme ausstrahlt.
Die Spezialeffekte für die Zeit waren bahnbrechend: Der riesige schwebende Kopf von Zardoz, der über Zed thront, ist ein unvergessliches Bild.
“Zardoz” greift komplexe Themen wie den Kampf zwischen Gut und Böse, den Sinn des Lebens und die Bedeutung von Wissen an. Die Geschichte wirft kritische Fragen zur Natur des menschlichen Bewusstseins und zum Verhältnis zwischen Technologie und Spiritualität auf.
Produktionsdetails: Ein Blick hinter die Kulissen:
- Regisseur: John Boorman
- Drehbuch: John Boorman
- Musik: Carl Davis
- Kamera: Billy Williams
- Besetzung: Sean Connery, Charlotte Rampling, Sara Kestelman
- Produktionsland: Irland/USA
- Produktionsbudget: Ungefähr 4 Millionen US-Dollar
Fazit: Ein Klassiker der Science Fiction
“Zardoz” ist ein Film, der polarisiert. Manche Zuschauer werden von seiner surrealen Atmosphäre und seinen philosophischen Fragen fasziniert sein, während andere die Handlung als verwirrend oder unzusammenhängend empfinden könnten. Es handelt sich um einen Film, der zum Nachdenken anregt und den Betrachter lange nach dem Abspann beschäftigen wird.
Empfehlung:
Für Fans von experimenteller Science Fiction und filmischen Meisterwerken, die jenseits des Mainstreams liegen, ist “Zardoz” ein Muss. Dieser Film bietet eine einzigartige Kombination aus visueller Pracht, philosophischer Tiefe und einem ikonischen Sean Connery-Auftritt, der in Erinnerung bleibt.