“Jonny spielt auf” ist ein Name, der selbst heute noch unter Filmliebhabern für Begeisterung sorgt. Dieser deutsche Stummfilm aus dem Jahr 1929, produziert von der renommierten UFA (Universum-Film AG), zählt zu den Meisterwerken des frühen Kinos und fasziniert bis heute durch seine energiegeladene Mischung aus Musik, Tanz und dramatischer Handlung.
Die Geschichte: Der Film erzählt die Geschichte von Jonny, einem jungen, talentierten Musiker, der mit seinem Trompetenspiel das Herz seiner Zuhörer erobert. Er träumt davon, berühmt zu werden und sein Können auf der großen Bühne zu präsentieren. Doch Jonnys Weg ist nicht leicht:
Er muss sich gegen den Widerstand seines Vaters stellen, der eine solide Berufslehre für ihn wünscht. Außerdem steht Jonny im Wettbewerb mit anderen Musikern um Anerkennung und Auftritte. Gleichzeitig verliebt er sich in die attraktive Tänzerin Betty, doch ihre Liebe wird durch Intrigen und Missverständnisse bedroht.
Die Besetzung: Die Hauptrolle des Jonny spielt der charismatische Hans Albers, der mit seinem markanten Aussehen und seiner ausdrucksstarken Mimik den jungen Musiker zum Leben erweckt.
- Hans Albers als Jonny: Der Star des Films verkörpert Jonnys Leidenschaft für Musik, seinen Trotz gegenüber Konventionen und seine Sehnsucht nach Liebe.
- Betty Amann als Betty: Die hübsche Tänzerin verkörpert die Objekt der Begierde und steht zwischen dem Traum von einer Karriere und ihrer Liebe zu Jonny.
- Carmen Cartellieri: Als Jonnys Schwester sorgt sie für emotionale Tiefe in der Geschichte.
Musikalische Highlights:
“Jonny spielt auf” ist nicht nur ein Film über Musik, sondern auch ein musikalisches Erlebnis. Die Filmmusik von Friedrich Hollaender, einem der bekanntesten Komponisten des Weimarer Kinos, verleiht dem Film eine unvergleichliche Energie und Emotionalität. Berühmt geworden ist insbesondere die Titelmelodie “Jonny spielt auf”, die zu einer Art Hymne für den jungen Musiker Jonny wurde.
Das Innovative: Jazz im Kino: “Jonny spielt auf” war ein wegweisender Film, der die Welt des Jazz in das Kino brachte. Der Soundtrack des Films war eine Mischung aus traditionellen Walzern und modernen Jazz-Klängen, was für die Zeitgenossen revolutionär war. Die energiegeladenen Musiknummern im Film spiegelten den Aufbruch der modernen Gesellschaft wider, in der die junge Generation nach neuen Rhythmen und Ausdrucksformen suchte.
Der Regisseur: Josef von Sternberg, ein österreichischer Regisseur mit einem Hang zum dramatischen, führte Regie bei “Jonny spielt auf”. Sein Stil zeichnete sich durch präzise Bildkompositionen, eindringliche Nahaufnahmen und einen dynamischen Schnitt aus. Die Kameraführung in “Jonny spielt auf” ist bemerkenswert:
Sie folgt Jonny und Betty durch die hektischen Straßen Berlins, unterstreicht die leidenschaftlichen Musiknummern und erzeugt eine Atmosphäre voller Spannung und Emotionen.
Der Einfluss: “Jonny spielt auf” war ein großer kommerzieller Erfolg und prägte das deutsche Kino der 1920er Jahre. Der Film wurde international bekannt und beeinflusste zahlreiche andere Filmemacher.
**Die Themen des Films:
- Die Suche nach dem eigenen Weg: Jonny rebelliert gegen die Erwartungen seiner Familie und sucht seinen Platz in der Welt durch seine Musik.
- Liebe und Leidenschaft: Die Romanze zwischen Jonny und Betty ist von Sehnsucht, Eifersucht und Missverständnissen geprägt.
- Der Konflikt zwischen Tradition und Moderne: Der Film zeigt den Wandel der Gesellschaft und die Auseinandersetzung mit neuen Lebensformen und musikalischen Stilen
Technisches:
Feature | Details |
---|---|
Produktionsjahr | 1929 |
Genre | Musikdrama, Liebesfilm |
Länge | ca. 85 Minuten |
Regisseur | Josef von Sternberg |
Musik | Friedrich Hollaender |
“Jonny spielt auf” ist ein unverzichtbarer Klassiker des Stummfilms und bietet eine faszinierende Reise in die Welt des Weimarer Kinos.
Dieser Film mit seiner energiegeladenen Musik, der leidenschaftlichen Liebesgeschichte und den eindringlichen Bildern bleibt auch heute noch ein zeitloser Genuss für alle, die sich für Kinohistorie, Musik und das Leben in den 1920er Jahren interessieren.